am Donnerstag
... gibt es eine volle Ladung HoPos für alle
am Freitag
... seid ihr zwischen Ohrdruf und Apolda unterwegs
am Samstag
... warten z.B. Nordhausen oder der Cyberspace auf euch
HoPos
Wir bauen unsere Stadt!
Die Stadt steht in den letzten Jahren vermehrt unter Druck von Privatisierungen und Bodenspekulationen; kommerzielle Raumutzung und Reglementierungen schränken das städtische Leben ein. Freiräume zur persönlichen Entfaltung werden seltener. Der öffentliche Raum verliert so auf Dauer seine Qualität als von der Öffentlichkeit geprägter Raum.
Unkommerzielle Freiraumprojekte setzen sich seit jeher diesem Trend entgegen und sind somit spannende Ankerpunkte, um Raumaneignung neu zu betrachten. Sie haben das Potenzial, Identifikations- und Begegnungsorte im Quartier oder auf gesamtstädtischer Ebene zu bilden.
Aber was sind diese Freiraumprojekte eigentlich? Diese Frage möchten wir in diesem Workshop mit euch beantworten und uns anschauen, wo und wie sie entstehen können. Dafür verschaffen wir uns erst einen Überblick über die theoretische Grundlage, um diese anschließend anhand von Praxisbeispielen zu diskutieren. Falls ihr spannende Praxisbeispiele kennt, könnt ihr diese gerne mitbringen oder uns im vorhinein zusenden.
Scheitern als Chance
Scheitern gehört zum Leben, es ist menschlich und Teil eines jeden Prozesses. Jede*r kennt das unangenehme Gefühl gescheitert zu sein und geht damit auf seine*ihre ganz eigene Weise um. Im Volksmund heißt es: Aus Fehlern lernt mensch am besten. Dieser gedankliche Ansatz war und ist unser Impuls, sich mit Scheitern nicht nur im Allgemeinen, sondern auch mit Scheitern in der Planung auseinanderzusetzen. Denn welchen Mehrwert bieten gescheiterte Projekte, wenn wir Scheitern als Chance verstehen, für die planerische Praxis? Zurzeit wird der öffentliche Diskurs in der Regel von best practice-Beispielen bestimmt, welche als Vorbild und Anschauungsmaterial dienen. Wäre es nicht auch spannend und sinnvoll, sich worst practice-Beispiele anzuschauen, um aus gemachten Fehlern anderer zu lernen? Welche Potenziale würden sich wohl durch einen offenen und ehrlichen Austausch innerhalb der Planung ergeben?
In diesem Workshop wollen wir gemeinsam erarbeiten, was Scheitern eigentlich ausmacht und wie es sich operationalisieren lässt. Welche Einflussfaktoren können in der Planung zu Scheitern von Projekten führen und ab wann lässt sich etwas als gescheitert bezeichnen? Unterfüttert wird der Workshop durch einen Input unsererseits, welcher unser Forschungsprojekt zum Thema Potenziale gescheiterter Projekte in der Städtebauförderung kurz vorstellt und die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen vom Scheitern aufgreift. Im Zuge der Diskussion soll herausgearbeitet werden, welche Formen des Umgangs mit Scheitern es eigentlich gibt und welche im Alltag oder in der planerischen Praxis hilfreich sind. Außerdem wollen wir mit euch schauen, wie ein offenerer Umgang mit Scheitern in der Planung gefördert werden kann.
Postkolonialismus und Stadtplanung
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft vereint der Begriff Postkolonialismus. Gleichzeitig übermittelt der Wortteil Kolonialismus ein unangenehmes Gefühl, das man oftmals nicht ganz greifen kann.
Welche Erfahrungen hast Du bereits mit diesem Begriff und den ihn umkreisenden Theorien, Geschichten, Erzählungen und Auswirkungen gemacht? Wird das Thema aktiv in Deinem Studium behandelt, wird es am Rande in einer Wahl-Lehrveranstaltung angeschnitten, oder taucht es gar nicht im Lehrplan auf?
Egal, ob Du Dich bereits privat mit dem Thema beschäftigt hast oder ob dieser Workshop Dir den Anstoß gibt, Dich zum ersten Mal intensiv mit dieser Thematik auseinanderzusetzen, freuen wir uns über einen Erfahrungs- und Wissensaustausch.
Wer Macht die Stadt?
Wer entscheidet darüber, was Stadt ist? Und was haben Machtverhältnisse damit zu tun?
(Stadt)Räume sind zweifellos Ausdruck unterschiedlicher Wertvorstellungen und Machtstrukturen. Dies hat einen enormen Einfluss auf die räumliche Entwicklung und ist immer auch verbunden mit einer Inklusion bzw. Exklusion verschiedener sozialer Gruppen. Wir fragen uns daher: Welche Kritikpunkte können bei den derzeit herrschenden Machtstrukturen angebracht werden? Sollte und könnte die Machtverteilung in Städten umgedacht werden? Welche Rolle spielt die Planung dabei? Und wer soll bei den Entscheidungsprozessen in welcher Form mitwirken können?
Vor diesem Hintergrund wollen wir gemeinsam mit euch auf Grundlage verschiedener Texte zum Thema Stadt und Macht diskutieren, wie sich Macht im Raum äußert und welchen Einfluss dies auf die Planung hat. Bezugnehmend auf die gelesenen Texte wollen wir diskutieren, auf welche Weise ihr Machtstrukturen an euren Studienorten erlebt und in wieweit diese Thematik in euren Studien zum Thema gemacht wird. Abschließend wollen wir uns gemeinsam auf die Suche nach einer sozialgerechten Machtverteilung begeben und zukunftsfähige Alternativen entwickeln.
Wer sind wir und warum? – Leitbild
Im Zuge der allgemeinen Umbennungs- und Umstrukturierungseuphorie wollen wir uns fragen: Wer sind wir eigentlich und warum? Welche Ziele verfolgt die PIT-Gemeinschaft eigentlich und wie können wir dafür Sorge tragen, dass diese Ziele umgesetzt werden?
In diesem HoPo wollen wir zusammen diskutieren und herausfinden, was uns zu uns macht und aus den Bereichen Selbstverständnis, Ziele und Zielerreichung ein Leitbild für uns alle bauen.
Ziel ist es, am Ende des Workshops ein fertiges Leitbild auf der Grundlage der gesammelten Erfahrungen innerhalb der PIT-Gemeinschaft zu haben, über das in der Bundesfachschaftenkonferenz abgestimmt werden kann. Nach dem Workshop werden Plakate mit dem Leitbild ausgehängt. Es besteht dabei die Möglichkeit, über Anmerkungszettel noch Kritik zu äußern.
Konturen der Postwachstumsstadt
Stadtplanung bedeutet: Wirtschaftswachstum organisieren. Oder? Angesichts der multiplen Krise, in der sich Stadtgesellschaften befinden, wird es Zeit, Vorstellungen von vermeintlich ewigem Wachstum und unbegrenzten natürlichen Ressourcen zu hinterfragen, zu kritisieren, über den Haufen zu werfen. Denn klar ist: Städtische Räume und Gesellschaften werden sich in den nächsten Jahren radikal verändern – die entscheidende Frage lautet aber, ob „by (urban) Design or by Disaster“?
In dem Workshop wollen wir die Themen und Ergebnisse der Konferenz „Postwachstumsstadt. Perspektiven des sozial-ökologischen Wandels der Stadtgesellschaft“ (10. und 11. Mai 2019, Weimar) besprechen, diskutieren, weiterführen. Wir begreifen dabei Städte als Orte hohen Ressourcenverbrauchs – und gleichzeitig als Räume des Widerständigen und der Hoffnung. Mit prall gefülltem Methodenkoffer schicken wir uns an, Antworten auf brennende Fragen zu finden: Welche Bedeutung hat der Wachstumsglaube für die Stadt- und Raumplanung? An welche Grenzen stößt die „Wachstumsstadt“ – und wofür kann das Konzept der „Postwachstumsstadt“ dann ganz konkret stehen? Welche Rolle nehmen wir als Planer*innen und Gestalter*innen in der sozial-ökologischen Transformation ein?
Infos zum Projekt: http://postwachstumsstadt.de
StadtKritisch?!
Was wird eigentlich an den verschiedenen Standorten der Stadt- und Raumplanungsstudiengänge gelehrt und vor allem: was nicht?
Urban Governance, Machtverhältnisse und Beteiligungen, postkoloniale Strukturen, Ansprüche an öffentlichen Raum, Stadtökologie, Klimaschutz, Wohnungsfrage, Postwachstum, Gender, Kunst […] – schon zerredet oder im Seminarraum noch nie gehört? Wie groß ist die Diskrepanz zwischem dem, was gelehrt wird und dem, was eurer Meinung nach gelehrt werden sollte? Wie (un)kritisch ist die Lehre in eurem Studium?
Kritische Lehre ist an manchen Universitäten etablierter als an anderen – je nach Studienschwerpunkt und Lehrstühlen schwankt dies sehr. Dieser HoPo soll vorwiegend dem Austausch zwischen Student*innen verschiedener Standorte dienen. Wir möchten mit euch herausfinden, welche Themen eurer Meinung nach im Studium zu kurz kommen, welche gar nicht vorkommen müssten und welche mit eienr zu dicken Staubschicht behaftet sind.
Was kann Weimar aus Lautern mitnehmen und Berlin von Rapperswil lernen? Muss Nürtingen vergleichbar sein mit Cottbus und sollte Wien anders lehren als Hamburg?
Stadt und Land: notwendige Ungleichheit oder fehlende Zukunftsperspektive?
Die große, überbevölkerte, soziale Stadt und die weiten, schrumpfenden, konservativen Dörfer. Zwei Orte, die sich in so vielen Belangen gegenüberstehen und unterscheiden. Während in den Städten der Druck weiter steigt, die Straßen verstopfen, Wohnpreise steigen und eng an eng gewohnt wird, wird es auf dem Land immer ruhiger. Schön ruhig. Es gibt freistehende Häuser mit eigenem Garten und frischer Luft, Privatsphäre, Platz. Könnte dieser Ort die Zukunft für all die Wohnungsprobleme und eine Entlastung für die Städte und ihre Bewohner*innen sein? Oder stehen wir kurz vor dem Ende des Dorfes?
Wie kann man die schrumpfenden Gemeinden planerisch unterstützen? Lässt sich das Dorf planen? Wo gibt es Orte der Begegnung in Schlafsiedlungen, die unter der Woche wie ausgestorben sind, wenn alle für den Beruf auspendeln? Funktioniert hier Partizipation? Wie funktioniert das Sozialgefüge auf dem Land?
Diese Positionen und Fragen wollen wir mit euch in unserem Workshop nachgehen und uns Fragen nach bezahlbarem Wohnraum und Alternativen stellen: die dörfliche Region als Entlastung der Städte. Wir thematisieren auch den planerischen Umgang mit Landflucht, Urbanisierung und Dorfmodernisierung.
Party-Zipation!
Das Studium ist mehr als nur Vorlesung und Klausur. Ein Teil des Planungsstudiums ist der Austausch mit Kommiliton*innen, dieser kann auf unterschiedlichen Wegen erfolgen. Ein uns allen bekanntes Format ist eine Uni-Party.
In diesem HoPo möchten wir mit anderen Student*innen über verschiedene Formate von Kulturveranstaltungen diskutieren und darüber, inwiefern mensch sich mit seinen Professor*innen/Lehrstühlen zusammensetzen kann, um aus dem doch manchmal sehr trockenen Uni-Alltag zu entfliehen. Vor allem für Fachschaftsräte kann ein guter Umgang mit den Professor*innen von Vorteil sein, da aufgrund eines guten Verhältnisses sich viele Problematiken besser und lecihter lösen lassen. Z7udem bieten wir euch kleinere How-To-Anleitungen zu verschiedenen Veranstaltungsformen an, sind aber auch offen für eure Erfahrungen in puncto Eventplanung. Die Planung solcher Veranstaltungen erfordert oft die Hilfe anderer Student*innen, hier sind partizipative Ansätze oft von Vorteil, da sie euch nicht nur die Arbeit erleichtern, sondern für das Studium und später vielleicht auch im Beruf eine wertvolle Erfahrung sein könnten (z.B. mit mehreren Personen gemeinsam auf ein Ziel hinzuarbeiten).
Für den HoPo wäre es toll, wenn ihr vielleicht selber schon Erfahrung mit dem Planen von Partys oder anderen Veranstaltungen ander Universität mitbringen könntet. Das ist aber kein Muss. Wir hoffen, dass wir zusammen Ideen für zukünftige Veranstaltungen sammeln können, die uns allen das Studium etwas versüßen.
Wir freuen uns auf euch! Party on!
Was kostet die Welt Fachschaftsarbeit?
In diesem HoPo soll es um die Finanzen eurer Fachschaften gehen. Zum einen wollen wir uns darüber unterhalten, wie die Regelungen an den einzelnen Hochschulen aussehen: Wo kommt das Geld her? Wer überwacht die Ausgaben? Wie kann auf das Geld zugegriffen werden? Was habt ihr für Ausgaben und Einnahmen? Reicht das Geld für eure Arbeit?
Zum anderen werden wir uns überlegen, welche Möglichkeiten bestehen, die Kasse der Fachschaft aufzubessern und Konzepte zu erarbeiten, die ihr vielleicht vom PIT mit nach Hause in eure Fachschaften bringen könnt.
Wenn ihr an diesem HoPo teilnehmt, wäre es super, wenn ihr euch im Vorhinein informiert, wie die allgemeine Finanzierung der Fachschaften an eurem Standort funktioniert und was ihr eventuell für Probleme oder Schwierigkeiten habt.
Moderationsmethoden
Das Thema Bürger*innenbeteiligung gewinnt in der Planung zunehmend an Bedeutung. Deshalb ist es wichtig zu wissen, wie mensch in verschiedenen Situationen mit Bürger*innen umgeht. An dieser Stelle setzt die Moderation an. Nicht nur in der Planung, sondern auch bei vielen anderen Prozessen ist diese Kompetenz gefragt. Der HoPo soll verschiedene Moderationsmethoden interaktiv zeigen, die sowohl auf die Planung als auch auf andere Prozesse übertragbar sind.
Bilder einer Ausstellung – Werkschauen
Wie werden Studienarbeiten an Deiner Hochschule ausgestellt? Wie werden die Themen der Planung der Öffentlichkeit präsentiert? Hast Du eigene Ideen, wie Raum- und Stadtplanung zum Schauen, Hören, Spüren ud Angreifen in den Diskurs gebracht werden können? Gemeinsam möchten wir Erfahrungen sammeln und neue Vorschläge entwickeln.
Welche Zielgruppe soll angesprochen werden? Welche Räumlichkeiten und Formate eignen sich am besten, um Raum- und Stadtplanung verständlich zu vermitteln? Diese Fragen und noch mehr kommen bei der Planung einer Werkschau auf. Wir werden diese Fragen gemeinsam im Workshop diskutieren und uns verschiedene Möglichkeiten überlegen, wie Raum- und Stadtplanung kommuniziert werden können.
Hochschultag
Alle Jahre wieder findet der Hochschultag statt, aber was geht uns das eigentlich an?
Neben fachlichen Vorträgen und Diskussionsrunden gibt es auf dem Hochschultag auch Gelegenheit, sich über Probleme im Wissenschaftsbetrieb, sprich Forschung und Lehre, auszutauschen. Doch dieser (zweite) Pfeiler des Hochschultags wird, im Vergleich mit dem Fachlichen, immer etwas stiefmütterlich behandelt und von den Personen, die Hochschultag organisieren, stets vernachlässigt.
Dies wollen wir ändern! Wir wollen zusammen mit euch eine Strategie entwickeln, mit der die Relevanz der hochschulinternen Workshops gestärkt wird.
Selbstverwaltung für die Tonne: Ist das noch Selbstverwaltung oder kann das weg?
Hochschulpolitik – das heißt auch, sich mit der Verwaltungsebene herumschlagen zu müssen. In diesem Workshop wollen wir mit euch erkunden, welche Gremien und Posten der Fachbereichs-Selbstverwaltung die verschiedenen Hochschulstandorte haben und was das für uns Student*innen bedeutet. Wer ist Ansprechpartner*in für Angelegenheiten der Student*innen und was machen wir, wenn Kommunikation und Transparenz der Verwaltung nicht erreicht werden?
Interessant ist es dabei für uns, einen Blick in die Hochschulgesetze der Länder zu werfen. Was sind unsere Rechte als Student*innen? Wie können wir diese einfordern? Welche Rolle muss dabei die Vertretung der Fachschaft einnehmen?
Wer etwas Handfestes für zukünftige hochschulpolitische Arbeit mitnehmen mag oder bereits Erfahrungen im Umgang mit der Verwaltungsebene gemacht hat, ist hier richtig!
Exkursionen am Freitag
Städte, die man essen kann
Immer mehr Städte sind auf dem Weg, ihre Grünanlagen in essbare Landschaften zu verwandeln und Straßenräume für den Anbau von Tomaten, Gurken und ähnlichem zu verwenden. Durch vorrangig ehrenamtliches Engagement werden durch die entsprechenden Initiativen in Straßenzügen Hochbeete errichtet, Grünflächen gestaltet, Gemüse-Selbst-Ernte-Projekte ins Leben gerufen oder gemeinsame Saft- und Ernteaktionen durchgeführt. In Deutschland ist die Idee der ‚Essbaren Stadt‘ seit 2009 immer mehr im Kommen und trifft im ganzen Bundesgebiet auf immer mehr Zuspruch. 2018 ist der Trend auch in Erfurt angekommen und die ersten Gemüsebeete konnten im Stadtgebiet aufgestellt werden.
Gemeinsam mit einem Vertreter der Initiative, welche das Projekt in Erfurt leitet, wollen wir uns bei der Exkursion die Standorte der Beete ansehen und mehr über das Konzept der ‚Essbaren Stadt‘ erfahren. Im Anschluss werden wir ein Erfurter Beispiel für Zwischennutzung besuchen, bei einem Picknick über das Projekt diskutieren und versuchen zu klären, welchen Nutzen solche Projekte für die Stadt mit sich bringen. Zum Abschluss werden wir selbst aktiv, seid gespannt!
Packliste: regensichere Kleidung, Lunchbox
Jenseits der Postkarten – Architekturfotografie und Unorte
Glas- und Stahlfronten, einzigartige Fassaden, extravagante Kubaturen, … Wer Architekturfotografie hört, denkt an diese Dinge und hat Bilder von bautechnischen Meilensteinen im Kopf. Ganz im Geiste des PITs drehen wir den Spieß um und gehen auf eine Erkundungstour jenseits der Postkartenmotive.
Nach einer kleinen Einführung in die Grundlagen der Architekturfotografie ziehen wir los und wenden euer neues Wissen an. Dabei besuchen wir Orte, die oft nicht als eines Fotos würdig wahrgenommen werden und inszenieren sie über eure Kamerasensoren. Egal ob Fußgänger*innentunnel, Verkehrsknoten oder Plattenbaugebiet: Nichts ist zu schade für einen Perspektivwechsel.
Die verschiedenen Stationen unserer Route laden neben der Fotografie auch dazu ein, über ihre Berechtigung in einer zeitgemäßen Stadt nachzudenken und vergangenen städtebaulichen Epochen mit einem wertungsfreien Standpunkt zu begegnen. Neben der Freude am Fotografieren profitieren auch die Analysefähigkeiten der räumlichen Umgebung, eure Pläne und Entwürfe durch ordentliche Bilder sowie bedachtes Hinschauen. Ihr braucht keine Profikamera, euer Handy sollte reichen. Wer eine Kamera mitbringen möchte kann das gerne machen.
Packliste: dem Wetter entsprechende Kleidung, Kamera/fotofähiges Handy, bequeme Schuhe
Bundesgartenschau 2021 Erfurt – Einflüsse auf die Stadtentwicklung und nachhaltiger Nutzen
Die Bundesgartenschau (BUGA) ist eine Gartenbau- und Landschaftsarchitektur-Ausstellung, die im Zweijahresrhythmus in unterschiedlichen deutschen Städten stattfindet. Diese zieht in der Regel mehrere Millionen Besucher*innen an und ist in Erfurt für den Zeitraum vom 23. April bis zum 17. Oktober 2021 geplant. Hierzu sind verschiedene umfangreiche Freiraumplanungen und Umgestaltungen im Bestand vorgesehen.
Die Exkursion wird sich mit dem zentrumsnahen Petersberg und der nördlichen Geraaue beschäftigen. Wir starten am Petersberg, an dem wir gemeinsam verschiedene Planungen analysieren und besprechen. Anschließend werden wir nach einer einstündigen Pause entlang der nördlichen Geraaue zum Nordpark laufen, an dem die Exkursion ihren Ausklang findet.
Die nördliche Geraaue ist ein ca. 60 ha großes Gebiet, dass im Rahmen der BUGA zu einem Naherholungsstreifen ausgebaut werden soll, der die Innenstadt mit den nördlichen Stadtgebieten verbindet. Diese werden wir wie zuvor am Petersberg hinsichtlich stadtplanerisch relevanter Faktoren untersuchen.
Packliste: festes Schuhwerk, regensichere Kleidung
An dieser Stelle sei noch darauf hingewiesen, dass es zwar förderlich aber keinesfalls ein „Muss“ ist, an beiden Exkursionen zum Thema BuGa teilzunehmen.
Erfurt rollt! – eine Radtour zu bewegenden Orten
Welche neuen Initiativen und Gruppen gibt es in Erfurt, die das Rad zum Rollen bringen? Ist eine Aufbruchsstimmung in der Landeshauptstadt Thüringens zu erkennen, bei der nicht motorisierte Fortbewegung eine zunehmend größere Rolle spielt?
Mit diesen Fragen wollen wir uns in dieser Exkursion beschäftigen und die rollenden Szene Erfurts spielerisch erkunden. Ziele unserer Radtour sind u.a. die Selbsthilfe Fahrradwerkstatt der Fachhochschule Erfurt, die seit einigen Jahren jeder Fahrradpanne mit Rat und Tat zur Seite steht. Auch den kostenfreien Lastenradverleih der Initiative ELLA, welche einst von einer Student*in der FH Erfurt gegründet wurde, wird einen Besuch abgestattet. Des Weiteren werden wir die aktuell noch im Umbau befindlichen neue und erste Skatehalle Erfurts anschauen. Bei jeder dieser und weiteren Stationen warten auf euch kleine Spiele, wo ihr euch im Team testen könnt und es am Ende einen kleinen Preis zu gewinnen gibt.
Die Räder werden von nextbike für euch bereitgestellt, ihr braucht also keine selbst mitbringen.
Packliste: Helm und wetterangepasste Kleidung
Mischnutzung von Kirchen in Thüringen
In Thüringen stehen knapp 2.000 evangelische Kirchen, die meisten davon denkmalgeschützt. Sie prägen das Bild und sind oftmals noch geografischer Mittelpunkt eines Quartiers. Gleichzeitig verlieren die Gemeinden Mitglieder und die Kirchen werden nur noch selten bis gar nicht genutzt.
Ein Beispiel dafür ist die Martinskirche in Apolda. Sie ist eine der zwei Kirchen der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Apolda und wird höchstens noch alles zwei Wochen genutzt. Der hintere Teil der Kirche steht leer und wird nicht mehr genutzt.
Die Exkursion wird in einem Workshop mögliche alternative Nutzungen der Kirche erarbeiten, Bestehende weiterentwickeln (die Mischnutzung der Kirche als ein Sozialkaufhaus ist ein Kandidat der IBA Thüringen) und diskutieren, wie man eine Neunutzung von Kirchen zum einen der Bevölkerung, zum anderen den Gemeindemitgliedern begründen kann.
Packliste: Schreibutensilien, Laptop und Ladekabel, Lunchpaket
Jetset erleben in Bindersleben – fliegt hier überhaupt noch was weg?
Der Flughafen Erfurt-Weimar wird seit 1956 als ziviler Flughafen genutzt. Er liegt ca. 5 km vom Erfurter bzw. 30 km vom Weimarer Stadtzentrum entfernt. Im Jahr 2017 wurden bei einer Kapazität von 1 Mio. Passagiere jedoch nur 280.000 Passagiere abgefertigt. Anfang 2019 fielen mit der Insolvenz der einzigen am Flughafen stationierten Airline, Germania ca. 70% des Flugverkehrs weg.
Welche Bedeutung hat der Flughafen für die Region? Wie sieht die Zukunft des Flughafens aus? Und wie funktioniert überhaupt so ein Flughafen? All diesen Fragen gehen wir gemeinsam mit dem ehemaligen Aufsichtsratsvorsitzenden der Flughafen Erfurt-Weimar GmbH, Herrn Prof. Dr. Kill auf den Grund. Als Professor für Verkehrssystemgestaltung ist er Experte für Planungen im Bereich Verkehr.
Zuerst werden wir den Flughafen bei einer Führung näher kennenlernen. Auch die Flughafenfeuerwehr und die Polizeihelikopterstaffel Thüringen werden wir besichtigen.
Die Stadt Weimar und das Konzentrationslager Buchenwald: Baulich-räumliche Beziehungen und der Umgang mit der Erinnerungskultur
Zwischen dem Konzentrationslager Buchenwald und Institutionen, Firmen und Privatpersonen in Weimar existierten seit dem Aufbau des Lagers ab 1937 bis zur Befreiung im April 1945 vielfältige Beziehungen. Überreste der baulich-räumlichen Beziehung finden sich in Form von Anlagen zur Wasser- und Stromversorgung des Lagers, Straßen und Gleisanlagen und der „SS-Führungssiedlung“ im Weimarer Umland. Ab 1941 wurden Gefangene des Konzentrationslagers an Firmen und Behörden der Stadt „vermietet“. So wurden sie unter härtesten Bedingungen in den Gustloffwerken nahe dem Lager eingesetzt um Kriegswaffen zu produzieren. Doch auch in der Stadt Weimar finden sich heute noch bauliche Überreste, welche die Zwangsarbeit der Gefangenen bezeugen. Der Baukomplex des Gauforums entstand unter ihrer Beteiligung. Mit der Fertigstellung der Buchenwaldbahn vom Bahnhof in Weimar über eine Trasse im Norden direkt zum Lager nahm die Anzahl der Gefangenen im Lager in den anschließenden Jahren drastisch zu.
Wie geht eine Stadt heute mit diesem Ort um? Wie verhält sich die Stadt zu Gebäuden, die unter menschenunwürdigen Bedingungen von Gefangenen erbaut wurden und heute noch Teil des Stadtbilds sind? Diesen Fragen soll im Rahmen eines geführten Besuchs des KZs und Eindrücken von baulichen Überresten in der Stadt nachgegangen werden.
Packliste: Student*innenausweis (ganz wichtig!), bequemes Schuhwerk
Fotoarchiv Buchenwald, Signatur 003-01.195
Logistikstandort Thüringen – Pakete für die Region?
Das Paketgeschäft boomt. Allein im letzten Jahr wurden in Deutschland täglich 10 Millionen Pakete und Päckchen auf den Weg geschickt. Viele dieser Sendungen beginnen ihre Reise in Thüringen. „Thüringen liegt in der Mitte Deutschlands und Europas“ und „Thüringen hat eine hervorragende Verkehrsinfrastruktur“ sind die zentralen Argumente, die Unternehmen dazu bewegen sollen, ihre Logistikzentren in Thüringen anzusiedeln.
Vor allem im Umland von Erfurt sind in den letzten Jahren zahlreiche Logistikzentren entstanden, von denen nationale, europaweite und weltweite Distributionen abgewickelt werden. Aber welche Auswirkungen hat das eigentlich für die Stadt, die Region oder das Bundesland Thüringen?
Diesen Fragen wollen wir bei einem Besuch im Hermes Logistikzentrum in Ohrdruf auf den Grund gehen. Bei einem Blick hinter die Kulissen des Fulfilment Center werden wir uns ansehen, welche Prozesse Elektronikgeräte, Kleinmöbel oder Unterhaltungselektronik durchlaufen, bis wir sie bei uns zu Hause in den Händen halten können. Nach der Führung werden wir mit dem Werksleiter über die Interaktionen zwischen Logistikansiedlungen und ihrem Umland diskutieren.
Packliste: Bitte geschlossene und feste Schuhe anziehen. Während der Führung müssen Arbeitsschutzschuhe getragen werden. Wer eigene hat, kann diese gerne mitbringen. Für alle anderen gibt’s schicke Überzieher.
Die Raumstation landet in Geras Neuer Mitte
Gera: eine Mittelstadt in Thüringen, die nicht so richtig wachsen möchten. Einstimmig erklingt es aus den Reihen der Stadtplaner*innen und -gestalter*innen: „Es muss endlich mal irgendwas passieren!“ Im Rahmen der IBA Thüringen soll eine sehr große Freifläche mitten im Herzen der Stadt entwickelt werden, doch die geplante Bebauung wird kontrovers diskutiert – Bürger*inneninitiativen fordern einen Bürger*innenpark, während Stadtverwaltung und Projektentwickler*innen eine Bebauung mit imageprägender Architektur verteidigen.
Doch bis Geras Neue Mitte bebaut wird, werden vermutlich noch ein paar Jahre vergehen. In diesem Moment landet das urbanistische Kollektiv Raumstation Weimar in Gera, beauftragt mit der Entwicklung eines Zwischennutzungskonzeptes für die Fläche. Unser Ansatz ist es, Akteur*innen aus Gera, Aktive, Interessierte und Motivierte, zu vernetzen, so den Ort mit Aktivitäten zu füllen und Freiraumutopien Wirklichkeit werden zu lassen.
Am 31. Mai wollen wir mit euch gemeinsam eine Exkursion nach Gera machen, um einen Blick auf die Neue Mitte, aber auch auf die Alte Mitte zu werfen. Was passiert mit der von Leerstand geprägten Altstadt, wenn die Fläche aktiviert wird? Welche Verknüpfungsmöglichkeiten können wir zwischen der Alten Mitte und der Neuen Mitte finden? Diesen Fragen wollen wir gemeinsam mit euch investigativ und interventionistisch nachgehen – Menschen befragen, Wege entdecken und Spuren im städtischen Raum hinterlassen.
Packliste: feste Schuhe, was zu trinken, Snacks und Motivation
Perlen abseits der Städtekette – LEADER vor Ort
Stadt assoziiert einen Raum, der viele Angebote bietet, Begegnungen provoziert, innovativen Trubel und Zeitknappheit als Lebensgefühl anbietet. Als Gegenmodell der ländliche Raum: Uhren laufen langsam, Begegnungen haben eine andere Qualität, Künstlichkeit konkurriert mit Natur.
Diese Stadt-Land-Vorstellung konnotiert das Landleben einseitig negativ und führt zur Landflucht… Was tun? Die EU hat ein Förderprogramm namens LEADER aufgestellt, um den ländlichen Raum aufzuwerten. LEADER („Liason entre actions de développement de l’économie rurale“) initiiert Aktionen zur Entwicklung ländlicher Wirtschaft, fördert kulturelle, touristische Projekte unter aktiver Mitwirkung der Bürger*innen. Lebensqualität durch Mitbestimmung.
Der Stadt den Rücken kehren, im Thüringer Ländle Menschen kennen lernen, die erfolgreich mitgestaltet haben, davon berichten, wie sie die Vorzüge des ländlichen Raumes konkurrenzfähig gemacht haben. Die Aktionsgruppe Gotha/Ilm-Kreis/Erfurt treffen. Sie freuen sich, uns ihre Projekte vorzustellen. LEADER live erleben! Beim anschließenden Picknick im Grünen haben wir Zeit zu diskutieren …
Packliste: Lunchpaket
Du kannst Dich nicht entscheiden, welche Exkursion Du machen möchtest? Tja, das können wir verstehen – am liebsten würden wir auch gleich alles mitmachen. Doch § 34 PitGB ist eindeutig: Füg’ Dich einfach ein! Es wird toll werden, versprochen.
Hm, Du bist Dir immer noch nicht sicher? Damit Du jetzt nicht würfeln musst, haben wir uns für Dich etwas ausgedacht: Die Überraschungsexkursion! Denn das ü in Thüringen steht für Überraschungen, das ist ja klar wie Thüringer Kloßbrühe.
Aber keine Bange: die Überraschungsexkursion ist so ausgewählt, dass sie jede*r schaffen wird – Du musst Dich nirgendwo abseilen, wirst nicht im Thüringer Dschungel ausgesetzt und musst auch kein besonderes Equipment mitbringen. Also, worauf wartest Du noch?
Exkursionen am Samstag
BuGa Gera 2007 – was ist geblieben und wie sieht es heute aus?
Im Jahr 2007 fand in Gera und in Ronneburg die Bundesgartenschau (kurz: BuGa) statt. Vor dem Hintergrund der BuGa 2021 in Erfurt wollen wir uns anschauen, wie es in Gera zwölf Jahre nach der Bundesgartenschau aussieht. Was könnte Erfurt also erwarten? Was kann Erfurt von Gera lernen und wie werden die Ausstellungsflächen von damals heute genutzt? Ist noch alles erhalten? Wie sieht es eigentlich mit Nachnutzung aus? Getreu dem Motto Ist das Stadt oder kann das weg? wollen wir uns durch die Anlagen von Gera führen lassen und sehen, was genau in die Stadt übernommen wurde und was nicht.
Wir fahren mit dem Zug nach Gera und werden uns in einer Führung die Anlagen zeigen und erklären lassen. Im Anschluss darf gerne diskutiert werden, bevor es zurück nach Weimar geht.
Packliste: festes Schuhwerk/wetterfeste Kleidung, Lunchpaket
An dieser Stelle sei noch darauf hingewiesen, dass es zwar förderlich aber keinesfalls ein „Muss“ ist, an beiden Exkursionen zum Thema BuGa teilzunehmen.
Bauhaus-Museum, Bauhaus-Fest, Bauhaus.Semester, Bauhaus-Parade, Bauhaus-Gin, Bauhaus-Socken, Bauhaus-Trinklied – am Bauhaus kommt man in Weimar in diesen Tagen wirklich nicht vorbei. Vor einhundert Jahren wurde hier, in der Thüringischen Provinz, das Staatliche Bauhaus gegründet. Land, Stadt und Universität begehen das Jubiläum mit einer Unzahl von Veranstaltungen und Angeboten und auch beim PITH darf das Bauhaus natürlich nicht fehlen. Wir unternehmen einen Spaziergang durch die Gebäude der Bauhaus-Universität Weimar, die heute einige Räumlichkeiten der historischen Schule nutzt. Der zeitgeschichtliche Kontext der Bauhaus-Gründung und der Vertreibung nach Dessau werden ebenso thematisiert wie die Bedeutung von Walter Gropius und Konsort*innen für das Selbstverständnis der Bauhaus-Universität, der Umgang mit dem Jubiläum sowie die aktuelle künstlerische und politische Relevanz des historischen Bauhaus.
Das Staatliche Bauhaus hat nur kurze Zeit in Weimar gewirkt, trotzdem gibt es auch heute noch im Stadtraum einige Zeugnisse zu finden. Im Hauptgebäude der Universität lernen wir Eva kennen; gehen durch Gänge, die schon László beschritt, schauen durch Fenster, durch die schon Gunta schaute und schnuppern die Luft, die schon Walter schnupperte. Wir besichtigen einige Objekte, darunter das neu hergerichtete Haus am Horn oder Wandbilder von Oskar Schlemmer und suchen dabei nach einer gesunden Balance zwischen angemessenen Feierlichkeiten und dem Credo des Weimarer Weltstars GRRROPIUS: Bauhaus Forever!
Streetart in Erfurt
Streetart oder Graffitis sind ein beliebtes Thema, bei dem sich die Meinungen spalten. Getreu dem Motto Ist das Stadt oder kann das weg schauen wir uns verschiedene Streetartwerke in Erfurt an und diskutieren über deren Nutzen und Bedeutung für die Stadt. Zudem erfahren wir teilweise, welche Idee hinter dem Kunstwerk steckt.
Wir werden außerdem ein Mitglied der Gruppe OQ-Paint treffen, welche es sich zur Aufgabe gemacht hat, Bürger*innen und Besucher*innen der Stadt durch die Kunst der Wandmalerei zu begeistern und dadurch unterschiedliche kulturelle Werte zusammenzubringen.
Die Exkursion wird mit einer zweistündigen Streetartführung durch Erfurt beginnen. Dabei werden die verschiedenen Stationen zu Fuß erreicht. Anschließend kann bei einer Pause in der Innenstadt entspannt und Essen besorgt werden. Danach präsentiert OQ-Paint einen Teil seiner Werke und berichtet von der Zusammenarbeit mit der Stadt. Ausklingen wird die Exkursion beim selbstständigen Sprayen.
Packliste: bequeme Schuhe, ggfs. Kamera, Lunchpaket
Die ‚Echter Nordhäuser Traditionsbrennerei‘ – Führung und Verkostung einer bekannten städtischen Marke
Franken ist bekannt für seine Brauereien, die Pfalz für den Wein und Lübeck für sein Marzipan. In Thüringen gibt es die ‚Thüringer Klöße‘ und die Rostbratwurst. Außerdem sind einzelne Städte wie Mühlhausen und Greußen bekannt für ihr Pflaumenmus oder die Salami. Auch Nordhausen verdankt einen großen Teil seiner Bekanntheit einem Produkt mit lokal bezogenem Markennamen: Dem ‚Echten Nordhäuser‘: Schnaps.
Diese Exkursion soll sich unter dem Motto ‚Ist das Stadt oder kann das weg?!‘ mit der Frage beschäftigen, wie bedeutend eine solche Marke oder ein solches Produkt für die Stadt und die regionale Identität ist. Vor diesem Hintergrund lernen die Exkursionsteilnehmer*innen die Traditionsbrennerei besser kennen und erhalten die Möglichkeit, die bekannten hochprozentigen Spezialitäten vor Ort zu verkosten.
Dazu fahren wir mit dem Zug nach Nordhausen, werden uns in einer Führung das Gebäude erklären lassen und sowohl bei der Verkostung als auch bei der Rückfahrt ins Gespräch zu der oben genannten Fragestellung kommen.
Großwohnsiedlung Jena-Lobeda – Ich sehe was, was du nicht siehst
Der Stadtteil Jena-Lobeda liegt rund 7km vom Zentrum entfernt und entstand in den Jahren zwischen 1960 und 1980. Mittlerweile zählt Lobeda mit ca. 23.000 Einwohnern zum größten Stadtteil Jenas. Den Bewohner*innen steht neben Einkaufsmöglichkeiten, Dienstleistungs- und Freizeiteinrichtungen auch eine Vielzahl von Spiel- und Sportplätzen sowie öffentlichen Plätzen zum Verweilen und Entspannen zur Verfügung.
Bei einem Spaziergang durch diesen Stadtteil sollt ihr mehr über seine Entstehung und Entwicklung erfahren. Verschiedene Stopps sollen zeigen, welche Maßnahmen in den vergangenen Jahren umgesetzt wurden, um den Stadtteil nachhaltig aufzuwerten und die Lebensqualität zu erhöhen. Zwischendrin habt ihr die Möglichkeit, euch während einer Pause einen kleinen Mittagssnack zu kaufen und diesen am Rande der Saale zu verspeisen. Abschließend bummeln wir noch durch die Innenstadt in Richtung Bahnhof.
Packliste: wetterfeste Kleidung
Das »Quartier Weimarer Moderne« als neues Museumsquartier: städtebauliches Flickwerk oder Geschichts-Lernraum in der Weimarer Innenstadt?
Mit der Errichtung des neuen Bauhaus-Museums in der räumlichen Nähe zu wichtigen städtebaulich-architektonischen Zeugnissen der frühen Moderne, der Weimarer Republik, des NS-Staates sowie der DDR eröffnen sich für Weimar mit dem Bauhaus-Jubiläum und dem Jubiläum der Ausrufung der Weimarer Republik zahlreiche Chancen: Touristische Ströme werden erwartet, aber auch Aufmerksamkeit der Fachpresse und der akademischen Welt. Ziel ist die Erweiterung der Erzählung der Stadtgeschichte um den Faktor der Moderne – mit all ihren Ambivalenzen und den dunklen Kapiteln der Geschichte des 20. Jahrhundert.
Diese lokale Ausprägung kristallisiert sich besonders, wenn auch nicht ausschließlich, am sogenannten Quartier der Weimarer Moderne. Hier überlagern sich architektonisch-städtebauliche Eingriffe aus der Kaiserzeit, der Weimarer Republik, der NS-Zeit sowie der DDR. Wir werden uns in diesem Workshop die Maßnahmen der Vergangenheit vergegenwärtigen, besonders aber die Entwicklung der bundesrepublikanischen Vergangenheit Weimars. Anschließend diskutieren wir die aktuelle Situation mit einem Schwerpunkt auf die öffentlichen Räume im Quartier anhand zweier völlig unterschiedlicher Plätze in der Innenstadt. Wo liegen Potenziale der aktuellen Situation, welche Rolle spielt die Gestaltung des öffentlichen Raumes bei der Erzählung von Stadtgeschichte, aber auch bei einer Stadtentwicklung durch Kultur. Welche Ambivalenzen und Probleme müssen in solch einem Kontext möglicherweise auch ausgehalten werden?
Packliste: Bequeme Schuhe, in denen mensch auch mal problemlos 1,5 Stunden laufen kann, wetterfeste Kleidung
Die Stadt als diskursiver Raum: Theoretische Perspektiven auf die Grenzen der Stadt
Wer sich mit Städten als Forschungsfeld auseinandersetzt, merkt schnell, dass es nicht einfach ist festzulegen, was überhaupt eine Stadt ist und wo sie anfängt oder endet. Denn die Grenzen der Stadt befinden sich oft im Spannungsfeld zwischen politischer Ordnung, wirtschaftlichen Handelns und geographischer Begebenheiten. Gemeinsam haben alle diese Ansätze aber eines: die Grenzen der Stadt sind abhängig von unserem Verstehen, der Perspektive, die wir einnehmen und die Interessen, die uns leiten. So findet man die Grenzen der Stadt nicht nur in ihrer Peripherie, sondern auch innerhalb verlaufen Demarkationslinien, die Zugänge zu bestimmten Räumen regeln und unser Verstehen beeinflussen und verengen. Die Folgen sind nicht nur politisch, sondern auch ganz persönlich und gehen weit darüber hinaus, was man vielleicht graphisch durch Karten darstellen kann oder inwiefern sich Einzelne in diesem sozialen Raum verorten.
In diesem Workshop wollen wir uns mit der Innenperspektive beschäftigen und gemeinsam eine theoretische Debatte dazu anstoßen. Ausgangspunkt soll die Arbeit der US-amerikanischen Sozialarbeiterin, Reformerin und Soziologin Jane Addams sein. Ende des neunzehnten und Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts gründete sie in einem Arbeiterviertel in Chicago das Projekt Hull House als Teil der sogenannten Settlement-Bewegung. Über die Jahrzehnte seiner Existenz wuchs Hull House zu einer Bildungs- und Begegnungsstätte, Kindergarten, Suppenküche und dem sozialen Zentrum des Viertels heran. Besonders an Hull House und verwandten Projekten war, dass junge, gut situierte Menschen oft nach dem Hochschulstudium in die ärmeren Viertel der Stadt zogen, um vor Ort in den Settlements zu wohnen und zu arbeiten. Durch seine enge Verbindung zur neugegründeten soziologischen Fakultät der University of Chicago entwickelte sich Hull House auch zu einem wichtigen Ort für die aufkommende stadtsoziologische Forschung, die heute als Chicago School of Sociology bekannt ist. In ihren oft übersehenen Schriften beschreibt und analysiert Addams nicht nur die Lebenswirklichkeit vor Ort und welchen Einfluss das Leben und Arbeiten vor Ort auf sie und ihre Mitstreiter*innen hatte, sondern theoretisiert auch soziale Integration durch die Aneignung von Wissen durch den Austausch im sozialen Mikrokosmos. Diese Praxis ist nicht unproblematisch, aber sie erlaubt uns zu beobachten, wie die Einordnung der eigenen Perspektive die Grenzen der Stadt erkenn- und verschiebbar macht und so den städtischen Raum zu einem diskursiven Raum.
Gemeinsam wollen wir, anhand von Chicago als Beispiel, uns mit der Konstruktion von Grenzen beschäftigen und theoretisch und praktisch erarbeiten, welche Konsequenzen die Festlegung von Perspektiven haben kann, historisch und tagesaktuell. Dies soll im gemeinsamen Austausch und der Diskussion geschehen und der Workshop ein offenes Forum darstellen, in dem wir alle von unseren unterschiedlichen Hintergründen und Ansätzen profitieren. Daher ist auch kein spezielles Vorwissen nötig. Ziel des Workshops soll sein, dass wir uns mit neuen und geschärften theoretischen Werkzeugen ausstatten, die Stadt und die Debatte darüber kritisch zu beleuchten und so auch unser Verstehen und unsere Perspektive zu hinterfragen.
Wo ist hier der Merger? – Mit anderen Augen
Diese Exkursion widmet sich der virtuellen Begehung verschiedener Großstädte. Ohne die Reise antreten zu müssen, zwischen den Wolkenkratzern in New York zu fliegen und fünf Minuten später vor dem Burj Khalifa in Dubai zu stehen – das macht den Reiz dieser Erfahrung aus.
Seit circa 10 Jahren ist virtual reality zwar fast jedem*r ein Begriff, aber bisher bleibt es der breiten Masse verwehrt, Erfahrungen in virtuellen Welten zu erleben. Entgegen der primären Funktion der VR – Unterhaltung– möchten wir das planerische Potential dieser Technik entdecken und besprechen. Zum Beispiel können das städtebauliche Analysen, Konzeptpräsentationen oder 3D-modellierte Diskussionsgrundlagen sein – oder aber das Sichtbarmachen von Größen und Proportionen. Was könnte noch im Potenzial dieser Technologie liegen?
Im Anschluss an die visuellen Erfahrungen folgt eine Diskussionsrunde, in der wir unsere Erfahrungen austauschen und uns über mögliche Chancen und Risiken der Technik austauschen.
In Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl Gebäudeentwurf und Bauplanung von Frau Prof. Yvonne Brandenburger besteht die Möglichkeit der Nutzung eines Virtual Reality-Sets (HTC VIVE PRO).
Zeugnisse der Veränderung
Diese Stadt war nicht schon immer so. Im Jahr 742 findet sich die erste urkundliche Erwähnung Erfurts. Seitdem hat sich einiges getan. Der Dom wurde gebaut und der Petersberg befestigt, Erfurt wurde Landeshauptstadt und Willy Brandt stand am Fenster. Eine Stadt von vielen, geformt wird von der Zeit, durch die sie geht. Gesellschaftliche Umbrüche, politische Ideologien, wirtschaftliche Entwicklungen oder Einzelereignisse verändern das Gesicht von Städten – und damit auch Erfurts – fortlaufend.
Der Stadtspaziergang Zeugnisse der Veränderung wird zeigen, wie sich solche Veränderungen auf das Bild der Stadt auswirken und wo sie sich bis heute nachvollziehen lassen. Der Spaziergang führt zu bekannten und unbekannten Orten der Stadt, sodass ihr die Stadt und einiges zu ihrer Geschichte, kennenlernt.
Packliste: gutes Schuhwerk
Leerstand und Verfall in Erfurt
Erfurt ist schon seit einigen Jahren eine wachsende Stadt. Trotzdem gibt es über die ganze Stadt verteilt immer noch verfallende und verlassene Gebäude verschiedener Typologien und Bauepochen.
In dieser Exkursion wollen wir uns Beispiele von ehemaligen Gewerbe-, Industrie- und Wohnbauten ansehen, die heute leerstehen. Wir erfahren, welche Geschichten hinten den Orten stecken und lernen auch – soweit vorhanden – welche Pläne und Nutzungskonzepte bereits für die Gebäude existieren. Wir philosophieren über Sinn und Unsinn des Leerstandes, hinterfragen ob Gebäude eine (offizielle/permanente) Nutzung haben müssen, um ein Teil der Stadt zu sein und sammeln Eindrücke in Form von Skizzen oder Fotographien. Zwischendrin machen wir ein Picknick, also packt euch ein Lunchpaket ein. Zum Ende der Exkursion treffen wir auf die kreativen Wiederbeleber*innen der ‚Saline 34‘. Hier entscheiden wir für die von uns besichtigten Gebäude „Ist das Stadt oder kann das weg?“ und diskutieren gemeinsam über neue Nutzungsmöglichkeiten.
(Sollten wir noch etwas Zeit haben, bis wir zurück nach Weimar müssen, ist ein Ausklang am nahe gelegenen Nordstrand denkbar.)
Packliste: Lunchpaket, Skizzenblock, Kamera/fotofähiges Handy, ggfs. Badesachen
Miete ohne Profite
Am 06. März 2019 fiel in Weimar in einer geschlossenen Stadtratssitzung die Entscheidung für das Nutzungskonzept des Bürger*innnenvereins Alte Feuerwache e.V. auf der zentralen Fläche an der Erfurter Straße/Ecke Mozartstraße in Weimar. Damit hat sich dieses Konzept auch gegen finanzstärkere Investor*innen durchsetzen können und es wurde der Weg geebnet für die Entstehung eines der größten Hausprojekte des Mietshäusersyndikats in Kombination mit Kultur- und Gewerbefunktionen in Ostdeutschland.
Im Laufe dieses Jahres soll das Projekt offiziell in das Mietshäusersyndikat aufgenommen und somit unverkäuflich werden.
Weimar hat sich in den letzten Jahren allgemein zu einem spannenden Untersuchungsraum für genossenschaftliche bzw. selbstoreganisierte Wohnprojekte entwickelt. Bereits bestehende Wohnprojekte wie das Baumhaus im Baumschulenweg 4d, das zum Mietshäusersyndikat gehört, oder das Genossenschaftsprojekt Ro70 in der Eduard-Rosenthal-Straße 70 wurden alle innerhalb der letzten drei bis vier Jahre gegründet und realisiert.
Vor dem Hintergrund von Anzeichen für einen angespannten Wohnungsmarkt in Weimar und Mietpreissteigerungen der Kaltmiete in Weimar um 7,2% im Zeitraum von 2012 bis 2017 wird die Suche nach alternativen Wohnkonzepten, die es schaffen können, sich dem spekulativen Bodenmarkt zu entziehen, immer wichtiger.
Die Exkursion startet mit einer Besichtigung des Wohnprojekts Ro70 in der Eduard-Rosenthal-Straße 70. Von dort geht es im Anschluss zum Gelände der Alten Feuerwache, wo auch eine Mittagspause stattfindet.
Du kannst Dich nicht entscheiden, welche Exkursion Du machen möchtest? Tja, das können wir verstehen – am liebsten würden wir auch gleich alles mitmachen. Doch § 34 PitGB ist eindeutig: Füg’ Dich einfach ein! Es wird toll werden, versprochen.
Hm, Du bist Dir immer noch nicht sicher? Damit Du jetzt nicht würfeln musst, haben wir uns für Dich etwas ausgedacht: Die Überraschungsexkursion! Denn das ü in Thüringen steht für Überraschungen, das ist ja klar wie Thüringer Kloßbrühe.
Aber keine Bange: die Überraschungsexkursion ist so ausgewählt, dass sie jede*r schaffen wird – Du musst Dich nirgendwo abseilen, wirst nicht im Thüringer Dschungel ausgesetzt und musst auch kein besonderes Equipment mitbringen. Also, worauf wartest Du noch?